Normierungen und Klassifikationen
Multinorm-Bekleidung ist, im Gegensatz zu regulärer Arbeitsbekleidung, gemäß einigen Normen ausgestattet, die Arbeiten in gefährlichen Bereichen erlauben. Die Ausstattung der einzelnen Kleidungsstücke kann von nur einer Norm zu einer Vielzahl von Kombinationen variieren. Die einzelnen Normen sind nachfolgend näher beschrieben.
EN ISO 20471:2012+A1:2016
Warnschutz
Diese Kleidung dient dazu, die Träger sichtbarer zu machen, sowohl tagsüber, also auch bei Dämmerung und nachts. Warnschutzbekleidung ist für alle Personen gesetzlich verpflichtet, die an Straßen und auf Baustellen arbeiten. Auch wenn tagsüber nur kurz an einem Arbeitsplatz mit Verkehr gearbeitet wird, muss die Schutzbekleidung stets getragen werden.
Es gibt 3 Klassen von Warnschutzkleidung. Je größer die Fläche des fluoreszierenden und reflektierenden Materials ist, desto höher ist die Klasse und umso besser ist der Träger sichtbar*. Indem Sie Kleidungsstücke kombinieren, können Sie in spezifischen Fällen eine höhere Klasse erhalten. Informieren Sie sich immer vorher über die Schutzklasse, die in Ihrer Arbeitssituation erforderlich ist, und über die Warnschutzklasse einer bestimmten Kombination.
* Das Personalisieren von Warnschutzkleidung verkleinert die Fläche der Reflexion, wodurch die Mindestfläche an Reflexion verloren gehen kann. Die Veredelung ist nicht zugelassen, ohne die vorherige Genehmigung durch eine benannte Stelle. Kontaktieren Sie hierfür bitte Ihren Sicherheitsberater.
EN 14058:2004
Schutz vor kalten Umgebungen
(Lufttemperatur bis zu -5 Grad)
Y (Wärmedurchgangswiderstand, 1-3)
Y (Luftdurchlässigkeit, 1-3, optional)
Y (Wasserdurchgangswiderstand,1-2, optional)
Y (Thermische Isolation bei Bewegung, optional)
Y (Thermische Isolation bei Stillstand, optional)
EN ISO 342:2017
Schutz gegen Kälte
(Feuchtigkeit+ Wind+ Lufttemperatur < -5 Grad)
Y(B) / Y(C) / Y(R): Gesamtisolierungswert
(Buchstabe nach der zur Prüfung verwendeten Unterwäsche)
AP (Luftdurchlässigkeit, 1-3)
WP (Wasserdurchgangswiderstand,1-4, optional)
EN 14058:2004 & EN ISO 342:2017
Um den Schutz vor kalter Umgebungs-Norm und den Schutz gegen Kälte-Norm zu entsprechen, sollte die Kleidung völlig geschlossen getragen werden. Wenn es Anpassungsmöglichkeiten gibt (z.B. an Handgelenkten und Taille) sollen diese auch verwendet werden. Die thermische Isolierung kann abnehmen, wenn das Kleidungsstück nass ist oder gereinigt wurde. Das Tragen von Kopf-, Hand- und Fußschutz, ist verpflichtet bei EN 342:2017, aber optional bei EN 14058:2004
EN 343:2003+A1:2007 / EN 343:2019
Schutz bei Regen und schlechtem Wetter
X= Wasserdichtigkeit
(2003 und 2007: 3Klassen / 2019: 4 Klassen)
X= Wasserdampfdurchlässigkeit
(2003 und 2007: 3 Klassen / 2019: 4 Klassen)
X= Regenturmtest des Fertigteils, optional
(nur EN 343:2019)
Diese Kleidung schützt vor Regen, Schnee, Nebel
und Bodenfeuchtigkeit. Die Kleidung und Nähte werden auf Wasserdichtigkeit und Wasserdampfdurchgangswiderstand getestet. Die Norm von 2003 und 2007 spezifiziert 3 Schutzklassen (3= höchste Klasse). In der Norm von 2019 werden 4 Schutzklassen unterschieden, von denen Klasse 4 die höchste Klasse ist (und somit die meist wasserdichte).
EN 14404: 2004+A1: 2010
Schutz bei Arbeiten in kniender Haltung
Diese Norm beschreibt das Testverfahren und den Knieschutz für Arbeiten in kniender Haltung.
EN 13034: 2005+A1: 2009
Schutz vor flüssigen Chemikalien
Diese Norm ist erforderlich für Typ 6 Schutzbekleidung, die den Träger vor geringen Mengen an Spray, vor leichten Spritzern, oder vor Nebel von flüssigen Chemikalien schützt. Verwendbar in Situationen bei denen die Risiken als gering bewertet werden und eine komplette flüssige Permeationsbarriere nicht erforderlich ist. Diese Kleidung muss den gesamten Körper bedecken.
EN 1149-5:2008
Schutz vor elektrostatischer Aufladung
Antistatische Kleidung wird getragen, um zu verhindern, dass durch elektrostatische Aufladung Funken entstehen, die einen Brand oder eine Explosion verursachen können.
Die Norm (EN1149) umfasst verschiedene Teile, die Anforderungen und Testverfahren spezifizieren, um den Schutz vor statischer Elektrizität oder Schäden durch Entladung messen. Der 5. Teil beschreibt die Leistungsanforderungen an antistatische Kleidung.
EN ISO 11611: 2007/2015
Schutz beim Schweißen und verwandten Verfahren
Diese Norm beschreibt die grundlegenden Mindestsicherheitsanforderungen und Testverfahren für Schutzkleidung (einschließlich des Kopf- und Fußschutzes) die entworfen wurde, um den Körper des Trägers vor Schweißspritzern, kurzem Flammenkontakt und Strahlungswärme zu schützen und um Stromschläge zu minimieren (bei versehentlichem Kontakt vom +- 100V). Die Flammenausbreitung wird getestet bei Oberflächenbeflammung (A1) und Randbeflammung (A2). Es werden 2 Klassen definiert wobei die höchste Klasse (Klasse 2) bei gefährlichen Schweißtechniken schützt.
EN ISO 11612: 2008/2015
Schutz vor Hitze und Flammen
Diese Norm spezifiziert die Leistungsanforderungen für Kleidungsstücke, die entworfen wurden, um den Körper des Trägers (außer den Händen) vor Hitze und Feuer zu schützen. In der Norm werden verschiedene Schutzformen angegeben, die jeweils durch einen Buchstaben und eine Leistungsindexzahl angegeben werden (je höher, desto besser der Schutz)
A: Flammenausbreitung (2. Niveaus)
B: Konvektionswärme (3. Niveaus)
C: Strahlungswärme (4. Niveaus)
D: Aluminiumspritzer (3. Niveaus)
E: Eisenspritzer (3. Niveaus)
F: Kontaktwärme (3. Niveaus)
EN 13758-2: 2003 + A1:2006
UV Sonnenschutz
Bekleidung zertifiziert gemäß dieser Norm bietet Schutz vor Sonnenstrahlen. Ein LSF-Faktor (Lichtschutzfaktor) von mindestens 50 bietet den höchsten Schutz, da eine Reduktion der UV-Strahlung von mehr als 98% bewirkt wird. Der Schutzfaktor der Kleidung kann durch Gebrauch, Dehnung oder Nässe verringert werden. Nur abgedeckte Körperteile sind geschützt. Verwenden Sie einen Sonnenschutz mit hohem Schutzfaktor für unbedeckte Körperteile.
ProtecWork – eine neue Kollektion mit Expertenschutz für Profis.
ProtecWork ist eine Schutzkleidungskollektion von Snickers Workwear.
ProtecWork verbindet das erforderliche Know-How von Hitze- und Flammschutz mit der bewährten Ergonomie und Passform.
Um die beste Hitze- und Flammenschutzkleidung anbieten zu können, hat Snickers Workwear eine führende Marke auf dem schwedischen Markt übernommen, die über 20 Jahre Erfahrung mit dem Designen und Entwickeln von Schutzkleidung für den Energie- und Eisenbahnsektor hat. Das Ergebnis ist eine innovative Kollektion mit integriertem Hitze- und Flammschutz, hervorragender Haltbarkeit, großem Tragekomfort und einer ergonomischen, modernen Passform.
In enger Zusammenarbeit mit Profis entwickelt.
Unsere Schutzkleidung ist das Ergebnis einer langen und engen Zusammenarbeit mit Profis im Energie- und Eisenbahnsektor. Deren Arbeit in Bereichen mit hohem Sicherheitsrisiko macht sie zu wahren Experten in puncto Schutzkleidung und Schutzfunktionen. Die enge Zusammenarbeit hat bereits mehrere innovative Details hervorgebracht, wie die symmetrischen Beintaschen und die Taschen mit DuPont TM Kevlar– Verstärkung.
Schutzkleidung contra Arbeitskleidung
Eine Frage von Leben und Tod. Zwischen Arbeitskleidung und Schutzkleidung gibt es einen großen Unterschied. Arbeitskleidung dient dazu, den Arbeitstag mit praktischen Details für Werkzeug sowie mit Schutz gegen Kälte und Nässe angenehmer und effizienter zu machen. Schutzkleidung dagegen dient dazu, den Träger gegen erhebliche Gefahren wie Hitze, Flammen, elektrischen Lichtbogen bzw. das Produkt bei der Arbeit z.B. gegen Staub, Schmutz oder elektrostatische Ladung zu schützen.
Schichtaufbau bei Kleidung für besseren Schutz.
Schichtaufbau ist eine der besten Möglichkeiten zur Verbesserung der Schichten. Alle Schichten und Kleidungsstücke müssen natürlich zertifiziert und flammhemmend sein. Der große Vorteil von Kleiderschichten ist der Luftspalt zwischen den Schichten, der den Schutz zusätzlich erhöht. Es gibt keine allgemeine Bewertung darüber wieviel Schutz der Luftspalt bietet, obwohl wir eine Reihe von Tests durchgeführt haben, die zeigen, dass der Luftspalt den Schutz um über 5 cal/cm2 erhöht.
Sichtbar bleiben. Schützen Sie sich.
Sehr gut sichtbar zu sein, kann in gefährlichen Arbeitssituationen lebensrettend sein.
Kleidung mit hoher Sichtbarkeit ist bei der Arbeit unter schwachen Lichtbedingungen ein wichtiger Bestandteil des persönlichen Schutzes. Die neuen erweiterten Kollektionen mit extrem gut sichtbaren Kleidungsstücken zeichnet sich durch ihre Vielfalt in den Bereichen Funktionalität und Tragekomfort bei Arbeiten bei schlechten Sichtverhältnissen aus.
Die neue Warnschutzkollektion basiert auf den Passformen der beliebtesten Hosen und Jacken der Snickers Workwear Kollektion. Auf Wunsch der Kunden wurden besondere Features, wie Ausweishalter und verschweißte Reflexstreifen hinzugefügt. Dank dieser Technologie wird das Material geschmeidiger und bietet somit mehr Bewegungsfreiheit.
Unsere Arbeitshosen mit Kneeguard-System, vorgeformten Beinen und der äußerst bequemen Passform haben schon viele treue Fans gefunden. Und zusätzlich sind Sie jetzt bei der Arbeit auch noch gut zu sehen! Für die Sommermonate, in denen das Tragen von Warnkleidung etwas lästig sein kann, bieten wir ein Design mit einer neuen, luftigeren Struktur die Transpiration leichter entweichen lässt.
Funktionsweise
Der Unterschied zwischen fluoreszierendem, reflektierendem und kontraststarkem Material.
Zwecks des fluoreszierenden Materials (normalerweise gelb, orange und rote Neonfarben) ist die Sichtbarkeit im Morgengrauen und Abendlicht sowie bei Tageslicht, Nebel oder Dunst hervorzuheben.Das reflektierende Material hingegen soll für Sichtbarkeit sorgen, wenn bei Dunkelheit mit Kunstlicht gearbeitet wird.
Eine Zertifizierung gemäß EN ISO 20471:203 setzt voraus, dass die Kontrastmaterialen einen hohen Widerstand gegen Verbleichen beim Waschen aufweisen, damit sie die Sichtbarkeit der fluoreszierenden und reflektierenden Materialen nicht schmälern.
Unterschied zwischen Orange und Gelb!
Normalerweise ist eine Person mit gelber, fluoreszierender Kleidung leichter zu erkennen, als wenn die Farbe Orange verwendet wird. Das liegt daran, dass Gelb eine größere Leuchtkraft hat, sodass diese Farbe dem Auge aus einem bestimmten Winkel heller erscheint. In einer weißen Winterlandschaft ist es jedoch genau umgekehrt. Das liegt daran, dass Orange einen größeren Kontrast gegenüber dem Hintergrund bildet. Obwohl Orange eine geringere Leuchtkraft hat, als gelbes fluoreszierendes Material, ist diese Farbe in einer Winterlandschaft besser sichtbar, weil sie mehr Kontrast bietet. In diesem Fall ist Kontrast wichtiger als Leuchtkraft.